Internationale Verbindungen und verflochtenes Warenwirtschaftssystem: Isny Aktiv bei der Medike Landes Lederwarenfabrik und REWE Samuel Schönle

Isny Aktiv e.V setzt die Reihe der Unternehmerstammtische fort: Im Februar und März ging es hinter die Kulissen der Medike Landes Lederwarenfabrik und zu Samuel Schönles REWE Markt in der Lindauer Straße.

Die Firmengeschichte der in Isny fest verwurzelten Lederwarenfabrik Landes war nur wenigen Teilnehmern des Isny Aktiv Unternehmerstammtisches am Abend des 2. Februar neu, viele hatten eine Ahnung, was produziert wird. Hier entstehen die Etiketten, die jedem Jeansträger bekannt sind: aus Leder, Lederimitat, Gummi und PVC. Zu den Kunden gehören Levi’s, Lee, Mustang und s.Oliver. Ein weiteres Geschäftsfeld ist der Vertrieb von Damen-, Herren- und Kindergürteln. Für bekannte Textilhersteller wird im Bereich Gürtel auch das private Labelling übernommen. Dass die Firma, die 1949 von Hans Landes gegründet wurde, auch Standorte in Kanada, Hongkong und, nach dem Zusammenschluss mit dem kanadischen Unternehmen Medike, auch in Bangladesch hat, überraschte. Bei Medike Landes sind weltweit 432 Mitarbeiter beschäftigt.

Während Martin Merk, Leitung Finanzen und Personal in Isny, von den Produktionsabläufen und den internationalen Verbindungen berichtete, ging es mit den 35 Besuchern in die Werksräume, zu den Prägestationen der Etikettenrohlinge und ins Gürtellager. Immer noch stecke viel Handarbeit in der Etikettenfertigung. Wie innovativ sich das Unternehmen für die Zukunft richtet, blieb Isny Aktiv Vorstandsmitglied Florian Grimm in Erinnerung: „Hier wird an der Entwicklung von alternativen, nachhaltigen Stoffen gearbeitet, beispielsweise eignen sich Pilzmyzel, Apfelschalen und Kakteen zur Herstellung von Kunstleder.“ Aus Mais, Ananasblättern und sogar Papier stelle man bereits Etiketten her, die so robust sind, dass sie länger hielten, als die Hosen, an denen sie angenäht sind.

Mal ohne Einkaufszettel

Am 6. März durften die rund 40 Teilnehmer des zweiten diesjährigen Unternehmerstammtisches mit Inhaber Samuel Schönle einen ungewohnten Gang durch den REWE Markt in der Lindauer Straße machen. Mal ohne Einkaufszettel und -korb wurden sie im laufenden Betrieb durch die Frische-Küche, die Büros, das Lager und die Regalreihen geführt. Was dem normalen Kunden kaum auffällt, lag hier im Fokus: das feinaustarierte Belüftungssystem, das neue elektronische Preisauszeichnungssystem, die Eigenfertigung der frischen Salate, die Logistik, die hinter den Pfandrückgabeautomaten steckt und das bis ins letzte Detail durchorganisierte Warenwirtschafts- und Anlieferungssystem, das wegen der geringen Lagerkapazität „einfach rund laufen muss“. „Höchst interessant“, fand Susanne Jork, Kassenwartin von Isny Aktiv die Führung. Trotz dessen sie selbst im Lebensmittelhandel bei Früchte Jork tätig ist, war der Blick in das Einzelhandelssystem spannend: „Man macht sich oft ja gar keine Gedanken, was alles dahintersteht. Wie viel Manpower, Ideen und Logistik für den täglichen Einkauf nötig sind, hat Samuel Schönle sehr eindrücklich gezeigt.“ Wichtig war Schönle immer wieder zu betonen, welch großen Wert er auf Regionalität legt. An dem Abend mit dabei war Familie Steinhauser, die seit der Eröffnung des Marktes 2015 mit im Boot sind. Bei Probierhappen ließen die begeisterten Besucher den Stammtisch in ihrem Bäckereicafé ausklingen.

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