März 2023: Erstes Isnyer Unternehmerfrühstück traf auf breites Interesse
Am Donnerstag, 16. März versammelten sich gegen 9 Uhr zahlreiche Vertreter großer wie kleiner Isnyer Firmen zum Unternehmerfrühstück im Kurhaus. Diese Sonderausgabe des schon seit vielen Jahren fest etablierten Isny Aktiv - Unternehmerstammtisches wurde von Vereinsvorstand und Geschäftsstelle gemeinsam mit der Stadt Isny initiiert, um den Austausch zwischen der Isnyer Verwaltung und dem ansässigen Gewerbe zu stärken und die hier ansässigen Unternehmen zur Entwicklung der Stadt zu informieren. Es war die erste Veranstaltung dieser Art und mit fast einhundert Teilnehmern traf sie auf großes Interesse.
Vertreter der Stadt Isny informieren zu aktuellen Themen
Bürgermeister Rainer Magenreuter, Hauptamtsleiter Frank Reubold (Fachbereich II - Zentrale Dienste, Bildung und Soziales), Stadtkämmerer Werner Sing, sowie Katharina Haug (Stabsstelle Wirtschaftsförderung und Digitalisierung) und Fachbereichsleiterin Andrea Pezold (Fachbereich III - Bauen, Immobilien und Wirtschaft) präsentierten aktuelle Zahlen und gaben Einblick in aktuelle Entwicklungen.
Nach der Begrüßung durch den stellvertretenden Isny Aktiv - Vorstandsvorsitzenden Patrick Kaufmann, schloss Bürgermeister Magenreuter seinem eigenen Grußwort einen Überblick zu Einwohnerzahlen, Anteil der Erwerbstätigen, zu Gewerbe-, Einzelhandels- und Beherbergungsbetrieben an. Er bedankte sich für das große Interesse an der Veranstaltung und betonte, dass das Isnyer Gewerbe ein starker Imageträger sei, obwohl die große Anzahl an Betrieben und besonders der Anteil der Industrie über die Stadtgrenzen weniger bekannt seien.
Gewerbesteuer und Investitionen
Werner Sing leitete zur Entwicklung der Gewerbesteuer über und stellte Investitionsprojekte für die Jahre 2023 bis 2026 vor. Auch er nutzte die Gelegenheit, sich bei allen Anwesenden für ihre Standorttreue zu bedanken und bemerkte, wie stolz die Stadt auf die Isnyer Betriebe sein könne – trotz und gerade wegen der Folgen der Corona-Krise und angesichts weiterer Belastungen wie der Energiekrise. Neben der für den städtischen Haushalt maßgeblichen Gewerbesteuer, sei auch die Einkommenssteuer für Investitionen ein wichtiger Faktor. Aktuell investiere die Stadt vor allem in den Bau von Kindergärten und Schulen. Weiterhin stünden Straßen, Wege und Brücken, die Feuerwehr, das Schloss, die Stadtsanierung und die Obdachlosenunterbringung in den kommenden Jahren auf der Investitionsagenda. Er betonte, wie wichtig die Wirtschaft für die Stadt sei: „Wenn es der Wirtschaft gut geht, geht es der Stadt gut und somit auch den Menschen.“
Aktuelle Projekte 2023/24
Bürgermeister Magenreuter stellte im Anschluss die größten Projekte der Jahre 2023 und 2024 vor, darunter die Fort- und Umsetzung des Energieleitbildes mitsamt dem Ausbau des Nahwärmenetzes, das Projekt Schloss, den Bau des neuen Schulzentrums, die Neugestaltung des Marktplatzes, den Feuerwehrbedarfsplan sowie die Neubauten der Kindergärten in Beuren und Rohrdorf und den Ausbau der Kinderbetreuung, die auch Isnyer Unternehmern und den Mitarbeitern zugutekommen soll. Er stellte erneut den Wert der Gewerbesteuer für den städtischen Haushalt heraus und betonte, wie wichtig es sei, dass alle Unternehmen wissen, wofür ihre Steuern genutzt werden.
Vor welchen Herausforderungen die Stadt angesichts der aktuellen Krisen stünde, stellte er mit Blick auf die Folgen der Coronakrise, die Flüchtlingsunterbringung und den Energienotstand vor.
Anschließend gab Magenreuter einen Einblick zum Thema Innenstadtentwicklung und stellte das Projekt Südliche Altstadt, den Umbau des Hallgebäudes, die neuen Parkierungs-, und Beschilderungskonzepte, sowie das Schloss heraus – insgesamt ginge es hier um eine Steigerung des Attraktivitätswertes Isnys, dessen Zentralitätsindex (von 2019) sich seiner Ansicht nach durchaus sehen lassen könne.
Flächenmanagement und Wirtschaftsförderung
Katharina Haug, die kürzlich die Stabsstelle Wirtschaftsförderung in der Stadtverwaltung übernommen hat, informierte über die Gewerbeflächenentwicklung, die Erweiterungsprojekte bei Dethleffs GmbH & Co. KG, Rottach Oberstaufen KG und der Naturenergie Isny GmbH. Auch sie bezeichnete die Gewerbesteuer als wichtige Einnahmequelle und betonte die Notwendigkeit eines kontinuierlichen Informationsflusses zwischen Stadtverwaltung und der Isnyer Wirtschaft. In dem Kontext stellte sie das Entwicklungsprogramm ländlicher Raum vor und ermutigte die Anwesenden sich darüber detailliert zu erkundigen und auf sie zuzukommen.
Das letzte Thema des Vormittags betraf die Veränderungen im Rathaus. Frank Reubold fasste die Hintergründe, die zur Neustrukturierung des Bauamtes führten, zusammen, informierte über die aktuelle Stellenverteilung und gab einen Einblick in die Personalkostenentwicklung.
Raum für Fragen
Am Ende erhielten die Zuhörer Gelegenheit Fragen zu den vorgestellten Themen und darüber hinaus zu stellen. Nachfragen zur Zukunft des Kurhauses, zum Breitbandausbau, zur Entwicklung der Gewerbesteuer, zur Verkehrssituation am Marktplatz, zur Regelung von Geschwindigkeitsvorgaben, sowie zu Nachhaltigkeitsaspekten aktueller Bauprojekte wechselten sich ab. In Sachen Kurhaus erklärte Magenreuter, dass der letztgültige Plan leider nicht mehr finanzierbar sei und verwies auf eine Ausschusssitzung im Mai. Der Breitbandausbau soll 2024 in Richtung Beuren fortgesetzt werden – dafür stünden Fördergelder bereit. Die Verkehrssituation, so Magenreuter, solle durch eine Machbarkeitsstudie am Marktplatz im Sommer untersucht werden. Einem einheitlichen Tempolimit stünden Vorgaben von höherer Stelle im Wege. Der Kritik an der Schuldensituation entgegnete Kämmerer Sing, dass die „guten Zeiten“ nicht so lange angedauert hätten und Isny gleichzeitig investieren musste, um attraktiv zu bleiben. Die Zustimmung zu dieser Einschätzung war am Applaus aus dem Raum zu erkennen.
Zeit für Austausch untereinander
Nach abschließenden Worten der ersten Vereinsvorsitzenden Lukretia Mayer-Kottmann gab es, wie stehts üblich bei den Isny Aktiv – Unternehmerstammtischen, Raum für Gespräche und Austausch. Dieser wurde von vielen Teilnehmern intensiv genutzt – um weitere Fragen an die Stadtvertreter zu stellen oder um mit anderen Unternehmern über diversen Themen zu sprechen.
Positives Resümee
Das neue Format hat sein Ziel aus unserer Sicht vollends erfüllt – auch die Rückmeldungen seitens der Stadt war durchweg positiv. Ziel war, Wirtschaftsvertreter ganz konkret zu aktuellen städtischen Themen zu informieren und den Austausch zwischen der Verwaltung und den Wirtschaftskräften zu stärken, aber auch eine Plattform für den Austausch untereinander zu bieten. Besonders erfreut waren wir darüber, dass alle Branchen vertreten waren.
Zwar ist noch nicht fixiert, ob und wann es erneut eine Veranstaltung dieser Art geben wird, unser Vorstand und die Geschäftsstelle behalten die Option aber in den kommenden Monaten im Auge und bleiben in Gesprächen mit der Stadtverwaltung.